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Der 1983 gestartete Infrared Astronomical Satellite (IRAS; niederländisch Infra-Rood Astronomische Satelliet; deutsch Infrarot-astronomischer Satellit) war das erste Weltraumteleskop für das mittlere und ferne Infrarot. Mit seiner Hilfe wurde der IRAS Catalog of Point Sources, Version 2.0 erstellt.[2]

IRAS
Typ: Weltraumteleskop
Land: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten /
Niederlande Niederlande /
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Betreiber: NASA /
NIVR /
SERC
COSPAR-ID: 1983-004A
Missionsdaten
Masse: 1073 kg
Start: 26. Januar 1983, 02:17 UTC
Startplatz: Vandenberg SLC-2W
Trägerrakete: Delta 3910 650/D166
Status: im Orbit
Bahndaten[1]
Umlaufzeit: 102,9 min
Bahnneigung: 99°
Apogäumshöhe:  903 km
Perigäumshöhe:  885 km
IRAS im Weltraumsimulator
IRAS im Weltraumsimulator

IRAS wurde gemeinsam von den USA, Großbritannien und den Niederlanden entwickelt. Das IRAS-Teleskop war ein Ritchey-Chrétien-Cassegrain-Teleskop mit einem Beryllium-Hauptspiegel von 60 cm Durchmesser. Die Brennweite war 5.5 m, f/9.6 und die Apertur 0,57 m. Zur Unterdrückung der eigenen Wärmestrahlung wurden die Spiegel und die Detektorplatte mit flüssigem Helium als Kühlmittel auf eine Temperatur von 2 bis 5 Kelvin gekühlt.

Hauptinstrument war eine Anordnung aus 62 Infrarotdetektoren (Survey Array), mit der eine vollständige Durchmusterung des Himmels bei Wellenlängen von 12, 25, 60 und 100 µm mit einer Winkelauflösung von einigen Bogenminuten gewonnen wurde. Weitere Instrumente waren ein niedrig auflösendes Infrarotspektrometer für Wellenlängen von 8 bis 23 µm (Low Resolution Spectrometer, LRS), mit dem etwa 5000 Spektren gewonnen wurden, sowie ein Photometer für die Wellenlängen 50 und 100 µm (Chopped Photometric Channel, CPC).


Missionsverlauf


IRAS wurde am 25. Januar 1983 gestartet und war bis zur Erschöpfung des Kühlmittels am 21. November 1983 in Betrieb.[3]

Als Weltraumobservatorium oberhalb der Erdatmosphäre konnte IRAS Himmelsobjekte auch bei Wellenlängen beobachten, die vom Erdboden aus durch die Absorption der Atmosphäre nicht nutzbar sind. IRAS war in einer niedrigen polarnahen sonnensynchronen Erdumlaufbahn, in der der Satellit zur Abschirmung störender Wärmestrahlung ständig die Rückseite der Erde und einen Sonnenschild der Sonne zuwenden konnte. Dazu wurde das Teleskop in gleichmäßiger Bewegung entlang zweier langer überlappender Streifen in 30° Abstand entlang ekliptischer Meridiane über den Himmel geführt, wobei sich der Streifen jeden Tag ungefähr 1° vorwärts bewegte. 96 % des Himmels wurden mit mindestens zwei Scans abgedeckt und zwei Drittel des Himmels wurden dreimal gescannt. Nahe den ekliptischen Polen wurden manche Bereiche sogar viermal gescannt. Die einzelnen Beobachtungen lagen dabei mehrere Monate auseinander.

Ein grobes Modell der Hintergrundstrahlung ist in die Ergebnisse eingerechnet. Es gibt jedoch mehrere Fehlerquellen im Sternenkatalog, die nicht vollständig eliminiert werden konnten. Nicht aufgeführt wurden Objekte, die nur in einem der beiden Scans auftauchen, die also bei nachfolgenden Messungen nicht bestätigt werden konnten, jedoch sind einige dieser Objekte nicht aus dem Katalog entfernt worden. Dazu zählen seinerzeit nicht bekannte Objekte des Sonnensystems, Kometenschweife und übrig gebliebene Trümmer und Staub in Kometenbahnen.[4] Bei sehr hellen Quellen waren die Detektoren gesättigt und konnten keine Helligkeitsunterschiede mehr registrieren. Die Detektoren neigten zur Streifenbildung.[5]


Ergebnisse


Aus IRAS-Daten zusammengestelltes 360°-Falschfarbenbild. Die unterschiedlichen Farben repräsentieren die Wellenlängen im Infrarotbereich: 
Blau = 12 Mikrometer, grün = 60 Mikrometer, rot = 100 Mikrometer. Blau und weiß dargestellte Objekte sind wärmer, rote kälter. Das Band in der Mitte ist die Milchstraße.
Aus IRAS-Daten zusammengestelltes 360°-Falschfarbenbild. Die unterschiedlichen Farben repräsentieren die Wellenlängen im Infrarotbereich:
Blau = 12 Mikrometer,
grün = 60 Mikrometer,
rot = 100 Mikrometer.
Blau und weiß dargestellte Objekte sind wärmer, rote kälter. Das Band in der Mitte ist die Milchstraße.

Die IRAS-Mission war ein wichtiger Meilenstein der Infrarotastronomie. Die Himmelsdurchmusterung und der daraus gewonnene Katalog von über 300.000 Quellen sind noch zwanzig Jahre später wichtige Hilfsmittel der Astronomie. Zu den wichtigsten Entdeckungen gehören:


Siehe auch




Commons: Infrared Astronomical Satellite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Kataloge bei VizieR



Quellen


  1. Bahndaten nach Infrared Astronomical Satellite in der Encyclopedia Astronautica, abgerufen am 16. August 2012 (englisch).
  2. Detailed Description of II/125. In: VizieR. Centre de Données astronomiques de Strasbourg, 29. Januar 1994, abgerufen am 27. Juli 2008 (englisch).
  3. Mission to Universe Infrared Astronomical Satellite. NASA/Jet Propulsion Labaratory, abgerufen am 28. Januar 2020 (englisch).
  4. ISSA Processing Notes. Abgerufen am 2. Juli 2017.
  5. Characteristics of the IRAS Data. Abgerufen am 2. Juli 2017.

На других языках


- [de] Infrared Astronomical Satellite

[en] IRAS

The Infrared Astronomical Satellite (Dutch: Infrarood Astronomische Satelliet) (IRAS) was the first space telescope to perform a survey of the entire night sky at infrared wavelengths.[6] Launched on 25 January 1983,[2] its mission lasted ten months.[7] The telescope was a joint project of the United States (NASA), the Netherlands (NIVR), and the United Kingdom (SERC). Over 250,000 infrared sources were observed at 12, 25, 60, and 100 micrometer wavelengths.[7]

[it] IRAS

IRAS (InfraRed Astronomical Satellite, in italiano Satellite Astronomico Infrarosso) era un telescopio spaziale dedicato ad osservazioni astronomiche nell'infrarosso, realizzato da una collaborazione delle agenzie spaziali di USA, Regno Unito e Paesi Bassi. Ha cessato di essere operativo nel novembre 1983.

[ru] IRAS

IRAS (англ. InfraRed Astronomical Satellite) — инфракрасная орбитальная обсерватория, была запущена 25 января 1983 года с космодрома Ванденберг с помощью ракеты-носителя Дельта 3910 в рамках международного проекта в котором приняли участие США, Великобритания и Нидерланды. Основной задачей обсерватории были поиски источников длинноволнового инфракрасного излучения и составления карт неба в инфракрасном диапазоне.



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