Intuitive Machines, LLC ist ein US-amerikanisches Start-up-Unternehmen mit Hauptsitz in Houston, Texas. Es wurde 2013 von Steve Altemus, Kam Ghaffarian und Tim Crain gegründet, um autonome Systeme für industrielle Systeme, Drohnen, Raumfahrzeuge, Raumanzüge und Simulationsdienste bereitzustellen.
Intuitive Machines | |
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Rechtsform | Limited Liability Company |
Gründung | 2013 |
Sitz | Houston, Texas, USA |
Leitung | Steve Altemus (Präsident und CEO), Kam Ghaffarian, Tim Crain |
Branche | Luftfahrt, Raumfahrt |
Website | intuitivemachines.com |
Die Nova Mondlander sind eine Serie unbemannter Mondlandemodule, welche derzeit vier Modelle umfasst. Das Modell Nova-C ist in der Entwicklung am weitesten fortgeschritten und soll im Rahmen der Mission IM-1 bereits Ende 2022 auf dem Mond landen. Es kann eine Nutzlast von etwa 100 kg transportieren. Darauf aufbauend werden die Modelle Nova-D mit einer Nutzlast von 500 kg sowie Nova-M mit einer Nutzlast von 3.500 kg entwickelt.[1]
Das Modell µNova ist kein eigenständiger Lander, sondern muss als Fracht zum Landeort transportiert werden. Von dort kann dieses Modell Kurzstreckenflüge bis zu 25 km Entfernung mit anschließender sanfter Landung durchführen und so das Missionsgebiet erweitern oder sonst schwer zugängliche Orte erkunden.
Im November 2018 wurde Intuitive Machines von der NASA als eines von neun Unternehmen ausgewählt, die Produkte und Dienstleistungen für das Commercial Lunar Payload Services-Programm (CLPS) anbieten sollen.[2] Das CLPS soll der Erforschung und Nutzung der natürlichen Ressourcen des Mondes dienen.[3] Intuitive Machines bot der NASA im Rahmen dieses Programms den in Entwicklung befindlichen Lander Nova-C an.[4] Am 31. Mai 2019 nominierte die NASA Intuitive Machines als eine von drei Firmen, die unbemannte Lander zum Mond schicken sollen. Das Budget für fünf Lander mit NASA-Experimenten beträgt 77 Millionen US-Dollar.[5]
Am 13. April 2020 gab Intuitive Machines bekannt, dass die erste kommerzielle Mondmission im Oktober 2021 starten solle. Als Landeplatz wurde der Oceanus Procellarum (Ozean der Stürme), südlich des Vallis Schröteri bestimmt.[6] Diese Gegend war bereits 1969 als Landestelle für die später gestrichene bemannte Mondmission Apollo 18 im Gespräch gewesen.[7] Als Trägerrakete soll eine Falcon 9 von SpaceX dienen, die vom Startplatz LC-39A im Kennedy Space Center der NASA in Florida abheben soll.[6]
Der Starttermin war ehemals für Juli 2021 geplant, wurde jedoch aufgrund der Auswirkungen eines Einspruchs der Firma Deep Space Systems gegen die Auftragsvergabe an Intuitive Machines um drei Monate verschoben. Der Einspruch wurde später vom Government Accountability Office zurückgewiesen.[8] Später wurde der Start auf das 1. Quartal 2022 verschoben, weil SpaceX ihn „wegen besonderer Missionsanforderungen“ nicht mehr im Jahr 2021 durchführen konnte.[9] Derzeit ist der Start auf den 22. Dezember 2022 terminiert.[10]Neben wissenschaftlichen Nutzlasten sollen mit IM-1 auch zwei Modellautos auf den Mond gebracht werden und sich dort ein Rennen liefern.[11]
Frühestens 2022 sollte Intuitive Machines zweite CLPS-Mission starten, ebenfalls mit einer Falcon 9.[12] Ziel der Mission ist die erste Landung nahe dem Mondsüdpol. Der Start der Mission wurde mittlerweile auf 2023 verschoben.[13]
Als Nutzlast ist das Polar Resources Ice Mining Experiment (PRIME-1) der NASA vorgesehen, welches mit dem The Regolith and Ice Drill for Exploring New Terrain (TRIDENT) etwa einen Meter tief nach Eisvorkommen bohren und diese mit dem Mass Spectrometer observing lunar operations (MSolo) untersuchen soll.[14] Bohrer und Spektrometer sollen auf einer Sonde vom Typ µNova montiert werden, welche in der Nähe des Landesplatzes nach einer geeigneten Bohrstelle suchen und dort landen soll.[15]
Des Weiteren soll ein Rover mitgeführt werden, welche die Funktionalität des von Nokia umzusetzenden 4G-Netzes auf dem Mond austesten soll.[16]
Im August 2021 wählte Intuitive Machines erneut SpaceX für die dritte CLPS-Mission, welche 2024 starten soll.[17] Der Lander soll im Swirl Reiner Gamma landen und für die Mission Lunar Vertex diverse Magneto- und Spektrometern sowie einen CADRE-Rover transportieren.[18]
Das Langstrecken-Drohnensystem Tiburon Junior wird seit 2016 in der Antarktiserforschung erprobt. Es kann bis zu 55 Stunden in der Luft bleiben und liefert aufgrund der niedrigen Fluggeschwindigkeit von unter 150 km/h hochauflösendere Messdaten als vergleichbare Systeme. Das System kann binnen 15 Minuten montiert und demontiert und modular mit Sensoren bestückt werden, was es sehr flexibel einsetzbar macht.[19][20]
Das Universal Reentry Vehicle (URV) soll die sichere Rückkehr von Raumfahrzeugen aus dem niedrigen Erdorbit und Mondumlaufbahnen ermöglichen. Das Projekt basiert auf einem modifizierten elliptischen Hitzeschild der NASA und wurde ursprünglich für Landungen auf dem Mars entwickelt. Geplanter Haupteinsatzzweck ist die Rückführung von Fracht von der Internationalen Raumstation ISS.[21]