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Explorer 33 (auch bekannt als AIMP 1, IMP-D und 02258) war der erste Versuch der USA einen Satelliten in die Mondumlaufbahn zu befördern. Dort sollte dieser zur Erforschung des Magnetfeldes, der plasma- und energetischen Partikeln im Umfeld des Mondes beitragen. Der Explorer 33 wurde am 1. Juli 1966 gestartet, konnte aber aufgrund eines Raketenfehlers nicht vom Gravitationsfeld des Mondes eingefangen werden und erreichte dadurch nur einen Erdorbit. Die Mission lieferte trotz alledem wertvolle Daten über den erdnahen Raum.[1][2]

Explorer 33

NSSDC ID 1966-058A
Missions­ziel Erforschung der MagnetosphäreVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Missionsziel
Betreiber National Aeronautics and Space Administration NASAVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Betreiber
Träger­rakete Delta-EVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Traegerrakete
Aufbau
Startmasse 212 kgVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startmasse
Verlauf der Mission
Startdatum 1. Juli 1966Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startdatum
Startrampe Cape Canaveral, LC-17BVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startrampe
Enddatum 21. September 1971Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Enddatum
Explorer 33 (1966)
Explorer 33 (1966)

Aufbau des Satelliten


Neben den Standardsystemen zum Energie-, Thermalmanagement, der Kommunikation usw., wurde der Satellit wurde mit sieben Experimenten[3] ausgestattet. Die Satellitensysteme werden im Nachfolgenden kurz beschrieben.


Die Experimente


  1. Experiment zur Messung von ionisierender Strahlung
    • Institution: Universität von Kalifornien
    • Sensoren: 1× Ionisationskammern, 2× Geiger-Müller-Zählrohre
    • Das Experiment konnte unterschiedliche Energieniveaus von Elektronen und Protonen, mittels drei Sensoren, messen. Dies sollte Aufschlüsse über deren Vorkommen, Intensität und Auswirkung geben. Dies beinhaltet interplanetare Ionen und deren Verhältnis zu magnetischen Stürmen, Ionen die über die Magnetosphäre von der Erde entweichen und die Beobachtung der galaktischen kosmischen Strahlung.
  2. Experiment zur Messung thermischer Ionen und Elektronen
    • Sensor: Faraday-Becher
    • Das Experiment diente der Bestimmung der Anzahl, der Intensität und der Temperatur der vorkommenden Ionen und Elektronen.
  3. Experiment zur Messung energiegeladener Partikel
    • Institution: Universität von Iowa
    • Sensoren: 1× PN-Halbleiter, 3× Geiger-Müller-Zählrohre
    • Das Experiment sollte die räumliche, zeitliche und richtungsabhängige Verteilung von Elektronen im Erdmagnetfeld bei ca. 60 Erdradien und die solare Röntgenstrahlung untersuchen.
  4. Experiment zur Messung des Plasmaflusses im Weltraum
    • Institution: Massachusetts Institute of Technology
    • Sensoren: Faraday-Becher
    • Das Experiment diente der räumlichen und zeitlichen Messung der Plasmaeigenschaften.
  5. Experiment zur Messung des magnetischen Feldes
    • Institution: Ames Research Center
    • Sensoren: 3× Förster-Sonden (Magnetometer)
    • Das Experiment diente der Messung des Magnetfeldes bzgl. der Stärke und Richtung, sowie dessen räumliche und zeitliche Variationen.
  6. Experiment zur Messung des magnetischen Feldes
    • Institution: Goddard Space Flight Center (GSFC)
    • Sensoren: 3× Förster-Sonden (Magnetometer)
    • Das Experiment sollte präzise den Vektor des magnetischen Feldes, auf einem spin-stabilisierten Satelliten, messen. Ziel war es, das interplanetare und lunare Magnetfeld zu vermessen und dessen Interaktionen zu bestimmen.
  7. Experiment zur Messung der Schäden an Solarzellen
    • Institution: Goddard Space Flight Center (GSFC)
    • Sensoren: 16 Solarzellen (1 × 2 cm) à 4 Gruppen, Thermistoren (Gewicht: 100 g)
    • Das Experiment untersuchte verschiedene Schutzbeschichtungen für Solarzellen und deren Leistungsverhalten über die Zeit. Hierfür wurden verschiedene Tests am Boden durchgeführt, um diese mit den Messungen im Orbit vergleichen zu können.

Der Satellitenbus


Das Hauptaugenmerk bei der Satellitenentwicklung galt den Umweltbedingungen beim Start (Vibrationen), der Inbetriebnahme (Beschleunigung und Entschleunigung auf Spin-Drehzahl, Ausklappen der Solarzellen und Magnetometer) und beim Betrieb der Experimente. Im nachfolgenden weitere Angaben zum Satellitenbus bzw. dem Satelliten:[3]


Erkenntnisse


Durch die GSFC Magnetometer konnten die Erkenntnisse, aus der Explorer 18 (IMP-1, IMP-A) Mission, durch Explorer 33 bestätigt werden. Explorer 18 vermaß die Vektoren des Erdmagnetfeldes zwischen 7 und 30 Erdradien. Aus den Messungen konnte die Verformung der Magnetosphäre aufgrund des Sonnenwindes bestimmt werden. Die Messungen zeigten bei 30 Erdradien (sonnenabgewandter Seite) eine parallele Ausrichtung des Magnetfeldes zur Sonne-Erde-Linie (eine Art „Magnetfeldschweif“). Dies wurde auch schon durch Explorer 10 und 14 identifiziert. Auf der sonnenzugewandten Seite wurden eine Schockfront bei der Magnetosphäre und das interplanetare Magnetfeld identifiziert. Explorer 33 konnte diese Daten bestätigen, u. a. das der Magnetfeldschweif auch noch bei 80 Erdradien (~510.000 km, große Halbachse des Mondes: 384.400 km) vorhanden ist.[4][5]

Die Sonde konnte neben der Vermessung der Magnetosphäre auch Daten bzgl. den vorkommenden Protonen, des solaren Plasmas etc. aufzeichnen und dadurch die Erkenntnisse zu den erdnahen Umweltbedingungen erweitern.[6]


Anmerkung


Unterschiede in der Orbitparameterangabe von Seiten der NASA[7] zu anderen Quellen[8] können in der Variation dieser aufgrund von Bahnstörungen von Seiten des Mondes gesehen werden. Diese Störungen führten dazu, dass das Perigäum zwischen 32.000 km und 200.000 km, das Apogäum zwischen 400.000 km und 600.000 km und die Inklination zwischen 5° und 50° schwankten.[3] Die Unterschiede der Massenangabe von 212 kg[2] und 57,1 kg[8] konnten noch nicht identifiziert werden, wobei die Vermutung nahe liegt, dass die eine Angabe die Treibstoffmassen berücksichtigt. Auch existieren Unterschiede bei der Angabe des aufgetretenen Fehlers der Raketenstufe (2. oder 3. Stufe), so dass ein Einfangen durch das Mondgravitationsfeld nicht erfolgen konnte. Da keine exakte Angabe vorhanden ist, mit welcher Delta-Rakete Explorer 33 gestartet wurde (Explorer 29 mit einer Delta-E) ist eine Aussage diesbezüglich nicht möglich.

Der AMIP-D (Anchored Interplanetary Monitoring Platform) sollte ursprünglich einen Mondorbit mit den Parametern: Lunar-Apogäum von 6.440 km, Lunar-Perigäum von 1.288 km und eine Lunar-Inklination von 175° erreichen.[9]




Einzelnachweise


  1. Explorer 33. NASA, archiviert vom Original am 5. August 2010; abgerufen am 30. Juli 2011 (englisch).
  2. Explorer 33 im NSSDCA Master Catalog, abgerufen am 30. Juli 2011 (englisch).
  3. AIMP (IM_P-D) – Technical Summary Description. (PDF; 4,5 MB) NASA, März 1967, abgerufen am 30. Juli 2011 (englisch).
  4. Ness, Norman F.: The Earth´s Magnetic Tail. (PDF; 2,0 MB) NASA, Dezember 1964, abgerufen am 6. August 2011 (englisch).
  5. Ness, Norman F.; et al.: Observation of the Earth´s Magnetic Tail and Neutral Sheet at 510,000 km by Explorer 33. (PDF; 694 kB) NASA, November 1966, abgerufen am 6. August 2011 (englisch).
  6. Siehe NASA Publikationen zu „Explorer 33“. NASA, abgerufen am 6. August 2011 (englisch).
  7. Explorer 33 – Trajectory Details im NSSDCA Master Catalog, abgerufen am 30. Juli 2011 (englisch).
  8. Ness, N. F.; et. all: Observations of the Earth´s Magnetic Tail and Neutral Sheet at 510,000 Kilometers by Explorer 33. (PDF; 3,2 MB) Journal of Geophysical Research, 1. Februar 1967, abgerufen am 30. Juli 2011 (englisch).
  9. Astronautics and Aeronautics 1966 – Chronology on Science, Technology and Policy. (PDF; 13,9 MB) NASA, Science and Technology Division, Library Congress, 1967, abgerufen am 6. August 2011 (englisch).

На других языках


- [de] Explorer 33

[en] Explorer 33

Explorer 33, also known as IMP-D and AIMP-1, was a spacecraft in the Explorer program launched by NASA on 1 July 1966 on a mission of scientific exploration. It was the fourth satellite launched as part of the Interplanetary Monitoring Platform series, and the first of two "Anchored IMP" spacecraft to study the environment around Earth at lunar distances, aiding the Apollo program. It marked a departure in design from its predecessors, IMP-A (Explorer 18) through IMP-C (Explorer 28). Explorer 35 (AIMP-E, AIMP 2) was the companion spacecraft to Explorer 33 in the Anchored IMP program, but Explorer 34 (IMP-F) was the next spacecraft to fly, launching about two months before AIMP-E, both in 1967.[2]



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